Erstellt von Olaf Hungenberg,
Mit freundlichem Dank für diesen wichtigen Artikel.

Grit mit Magensteinchen für Agaporniden


Bezugsquelle für dieses Gemisch hier: https://www.birdsandmore.de/shop/index.p...4fs9cL8St0jJ2l8

Bekannterweise besteht der Magenbereich beim Vogel aus Drüsenmagen und Muskelmagen.

Interessanterweise ist der Muskelmagen bei Vogelarten die sich ausschließlich von weicher Nahrung ernähren - wie Früchte, Insekten usw. - extrem zurück gebildet und sieht anatomisch eher wie ein verkümmertes Anhängsel aus.

Der Drüsenmagen ist hiervon nicht betroffen, wohl dürfte die im Drüsenmagen stattfindende Produktion jenes Proteins welches im Muskelmagen zur Koilinschicht(Reibeplatte) führt nicht stattfinden.


Bild von Olaf Hungenberg

Alleine dieser Umstand der totalen Überflüssigkeit des Muskelmagens bei Weichfressern, sowie die Ausprägung der Muskelpartie bei Körnerfressern inklusive der Bildung einer Koilinschicht, ist ein Indiz dafür, daß die mechanische Einwirkung auf den Nahrungsbrei, welcher zuvor im Drüsenmagen mit Salzsäure und Enzymen angereichert wurde, immens wichtig ist.

Es ist unbestreitbar, daß die Koilinschicht und deren Unebenheit maßgeblich für das Festsetzen von Hilfsmitteln - sprich unförmigen Magensteinchen - gedacht ist.

Soweit diese Steinchen abgeschliffen sind bzw. rund geschliffen sind, können sie nicht mehr von der Koilinschicht gehalten werden, so daß sie ausgeschieden werden.

Instinktiv nimmt der Vogel daher neue Magensteinchen auf. Dies alles setzt natürlich voraus, daß der gesamte Magenbereich intakt ist.

Bei Macrorhabdus o. ist bekannt das die Drüsen welcher der Drüsenmagen seinen Namen verdankt, verstopft sind.

Es kommt daher zu einer deutlich gehemmten Säureproduktion (mit fatalen Ansteigen des Ph-Wertes) und nicht zuletzt zu einer stark gehemmten Produktion des Proteins welches nach Abhärtung die Koilinschicht bildet.

Der Vogel wird zwangsläufig im Zwang sich Linderung zu verschaffen immer mehr Steinchen zu sich nehmen.

Dies ist jedoch kein Argument gegen Magensteinchen (genau wie die übermäßige Aufnahme von Sand = nicht unförmig sondern rund geschliffen), sondern vielmehr ein Anzeichen einer aktiven Erkrankung. Von daher: beim gesunden Vogel sind Magensteinchen lebenswichtig.